Meningeome
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Übersicht
Meningeome entstehen aus einer spinnwebartigen Hirnhaut (Arachnoidea) und sind somit keine «Hirntumoren» im engeren Sinne. Meningeome werden aber dennoch zu den Tumoren des Gehirns gezählt. Sie sind im Erwachsenenalter die häufigsten primären Hirntumoren und treten etwa zwei- bis dreimal häufiger bei Frauen als bei Männern auf. Die überwiegende Mehrheit der Meningeome ist gutartig und kann durch eine operative Entfernung geheilt werden.
Diagnose
Nicht selten werden Meningeome zufällig in der Magnetresonanztomographie (MRI) entdeckt, z.B. im Rahmen der Abklärung von Kopfschmerzen. Die Weltgesundheitsorganisation (engl.: World Health Organization, WHO) hat Meningeome gemäss der Aggressivität des Wachstums in drei Grade eingeteilt, wobei WHO-Grad 1 am häufigsten und gutartigsten sind, WHO-Grad 2 Meningeome ein mittleres Risiko für ein erneutes Wachstum nach vollständiger Tumorentfernung aufweisen und die seltenen WHO-Grad 3 Meningeome eine sehr ungünstige Prognose haben. Im Jahr 2021 wurden molekulare Veränderungen festgelegt, die den WHO-Grad 3 definieren, da sie mit einer sehr ungünstigen Prognose einhergehen. Diese sind Mutationen in den Genen TERT und CDKN2A/B.
Therapie
Da Meningeome meist sehr langsam wachsen, benötigen die zufällig entdeckten Meningeome oftmals keine Therapie. Einige Meningeome können aber sehr gross werden oder an kritischen Stellen wie dem Sehnerv wachsen und so zu einer starken Beeinträchtigung der PatientInnen führen. Auch zeigen etwa 10-15% der Meningeome ein aggressives Wachstum. Deshalb wird ein Teil der Meningeome zusätzlich zu einer Operation mit einer Strahlentherapie behandelt. Eine Strahlentherapie wird bei nicht (vollständig) chirurgisch entfernbarem WHO-Grad 1 Meningeom sowie ab WHO-Grad 2 erwogen.
Verlauf und Prognose
Die überwiegende Mehrheit der Meningeome kann durch eine neurochirurgische Tumorentfernung geheilt werden. Von den Meningeomen die zusätzlich mit einer Strahlentherapie behandelt werden müssen, kann das Tumorwachstum wiederum in etwa 4 von 5 Fällen aufgehalten werden. Nur ein geringer Anteil von unter 5% der Meningeome zeigt einen aggressiven klinischen Verlauf mit ungünstiger Prognose.
Weiterführende Informationen
- Goldbrunner R, Stavrinou P, Jenkinson MD, Sahm F, Mawrin C, Weber DC, Preusser M, Minniti G, Lund-Johansen M, Lefranc F, Houdart E, Sallabanda K, Le Rhun E, Nieuwenhuizen D, Tabatabai G, Soffietti R, Weller M. EANO guideline on the diagnosis and management of meningiomas. Neuro-Oncology 2021;23:1821-34