Diagnostik
♦ Neuropathologische Diagnostik
Zur Sicherung der Diagnose eines Hirntumors muss das Tumorgewebe neuropathologisch untersucht werden. Das bedeutet, dass Gewebe, welches im Rahmen einer Operation oder Biopsie gewonnen wird, unter dem Mikroskop untersucht wird, und dass anhand des Bildes eine Einteilung des Tumors erfolgt, so dass die Diagnose gestellt werden kann. Das Gewebe wird zudem mit verschiedenen Antikörpern gefärbt, um die verschiedenen Zelltypen darzustellen. Zunehmend werden auch zusätzlich molekulare Marker bestimmt, die auf genetische Veränderungen im Tumor hinweisen. Diese Information kann für die Festlegung der Therapie sowie auch die Möglichkeit einer Studienteilnahme benötigt werden.
♦ Neuroradiologische Diagnostik
Bereits im Rahmen der ersten Abklärungen nach dem Auftreten von Ausfallssymptomen wird eine Bildgebung des Kopfes durchgeführt, die neuroradiologische Diagnostik. Häufig kann anhand der Bildgebung bereits eine Verdachtsdiagnose gestellt werden, wobei die Bildgebung alleine aber nicht ausreichend ist, den Tumor einzuordnen. Vor der Operation und im weiteren Verlauf wird bevorzugt eine Magnetresonanztomographie (MRI) angefertigt. Bei diesem Gerät fahren PatientInnen in eine Untersuchungsröhre. Da es während der Untersuchung laut wird, tragen PatientInnen meistens Ohrenschützer. Die Untersuchung dauert 20-45 Minuten. Die standardisierten Sequenzen erlauben es, die Bildgebungen im Verlauf miteinander zu vergleichen. Seltener wird eine Computertomographie (CT) angefertigt; hier liegen PatientInnen auf einem Tisch, der Kopf fährt lediglich in einen Ring. Diese Untersuchung dauert kürzer als ein MRI. Sie wird bei gewissen Tumorarten gelegentlich bevorzugt, insbesondere wird sie jedoch bei PatientInnen durchgeführt, die aufgrund eines Herzschrittmachers keine MRI-Untersuchung erhalten können. Auch im Verlauf der Erkrankung werden in regelmässigen Abständen Bildgebungen vom Tumor angefertigt, um das Ansprechen auf die Therapie zu dokumentieren. Sollte sich im Bild ein weiteres Wachstum des Tumors manifestieren, wird das behandelnde Team mit den PatientInnen besprechen, ob eine Therapieumstellung notwendig wird.